Kunst, Musik, Sport

Lehr-Lern-Forschungslabore im Fach Musik

Seit Juli 2019 ist das Fach Musik gemeinsam mit 5 weiteren Fachdidaktiken und den Bildungswissenschaften in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung vertreten. Im Zentrum des Projektes steht die Thematik des vertieften Lernens (Deeper Learning) im Fachunterricht. Den organisatorischen Rahmen hierfür bilden die sogenannten Lehr-Lern-Forschungslabore. Diese umfassen eine Fachdidaktik-Veranstaltung, die jeweils in Kopplung mit der zweisemestrigen bildungswissenschaftlichen Forschungswerkstatt durchgeführt wird. Die Studierenden entwickeln Unterrichtsprojekte, in denen das vertiefte Lernen zu einem bestimmten Thema in den Fokus gerückt wird. In der Forschungswerkstatt wird im ersten Semester die Kompetenz zur Reflexion von Fachunterricht anhand von Videomaterial geschult. Zudem werden konkrete Forschungsfragen und Beobachtungskategorien zu den eigenen Unterrichtsvorhaben entwickelt. Die von den Studierenden konzipierten Veranstaltungen werden im Unterricht in Kooperationsschulen durchgeführt und professionell videographiert. Im zweiten Semester erfolgt die Analyse der Unterrichtsvideos.

Im Fach Musik, das ein Tandem mit der Physik bildet, stehen das Komponieren im Musikunterricht sowie Scaffolding-Prozesse und fachsprachliches Handeln im Zentrum des Projektes. Im Dezember 2019 wurde die Masterarbeit "Ton + Klang + Geräusch = Musik? Eine Analyse vertieften Lernens in einem interdisziplinären Lehr-Lernprojekt der Fächer Musik und Physik", mit dem Preis des Gutenberg Lehrkollegs der Johannes Gutenberg-Universität Mainz für herausragende Abschlussarbeiten prämiert.

Der Ansatz des forschenden Lernens, der hier interdisziplinär verfolgt wird, soll zum einen die Reflexionskompetenz der Studierenden mit Blick auf die Frage nach gelingendem Fachunterricht und mit Blick auf ihre eigenen Fach- und Handlungskompetenzen fördern, zum andere soll durch die angebahnten Kooperationen innerhalb und außerhalb der Universität eine stärkere Kohäsion in der Lehrer*innenbildung realisiert werden.

Weitere Informationen:
Artikel auf den Seiten des BMBF

Kontakt:
Projektleitung Musik: Prof. Dr. Valerie Krupp
Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Jonathan Granzow, M.A.

Liederstunden in Schulen


Foto: hbz/Harald Linnemann

„Die Hochschule bekommt ein unmittelbares Feedback auf ihre Ausbildung, was sich langfristig auf die Qualität des Musikunterrichts auswirkt. Und die Schüler schätzen die Abwechslung vom Unterrichtsalltag.“, so Michaela Paefgen-Lass in der AZ am 17.12.2015 

In diesem fortwährenden Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule für Musik Mainz und umliegenden Gymnasien machen Studierende erste Erfahrungen im Fach Schulpraktisches Klavierspiel (Schupra) bezogen auf ihren späteren Berufsalltag. Die Studierenden haben dabei die Aufgabe, mit einer Schulklasse einen Song bzw. ein Lied einzustudieren, während sie von der Musiklehrkraft sowie einer Schupradozentin bzw. einem Schupradozenten betreut werden. Die didaktische Vorbereitung der Liederstunden findet im Hochschulunterricht statt. Im Anschluss an die Liederstunden füllen die Studierenden einen Evaluationsbogen aus, mithilfe dessen sie den Verlauf der Liederstunde reflektieren und dadurch Verbesserungsmöglichkeiten erkennen.

Kontakt:
Projektleitung: Prof. Christopher Miltenberger  (E-Mail)

(Musikdidaktische) Projektseminare

Im Rahmen des Musikstudiums belegen Studierende in mehreren Modulen sogenannte Projektseminare. Die Realisierung von musikalischer Projekte im schulischen Kontext stellt  eine wesentliche Herausforderung in der späteren Berufspraxis dar. Daher beziehen die musikdidaktischen Projektseminar stets auch Schüler*innen mit ein, sei es als aktive Teilnehmer*innen oder als Besucher der regelmäßig stattfindenden Schüler*innenkonzerte. 

Projektbeispiele (Auswahl):

WiSe 2017/2018: Komponieren im Schulklassen im Rahmen des Projektes „Radio Rewrite“ (MainzMusik 2018)

Nach der Vorbereitung von Kompositionsprojekten zum Thema Minimal Music im musikdidaktischen Projektseminar komponierten Schüler*innen im schulischen Musikunterricht Minimal Music. Die Kompositionen der Schulklassen werden im Mai 2018 im Rahmen des Festivals MainzMusik durch die Schülerinnen und Schüler selbst an der Hochschule für Musik uraufgeführt und aufgenommen.

Sommersemester 2019: Schüler*innenkonzerte in Kooperation mit dem Bundesschulmusikorchester

Im September 2019 war das Bundesschulmusikorchester zu Gast in Mainz. In Kooperation mit dem Orchester planten Studierende Konzerte für Schüler*innen, die in der Arbeitsphase des Orchesters stattfanden.

Wintersemester 2019/2020: Struwwelpeter-Vertonungen

Die Geschichten des Struwwelpeter wurden durch die Studierenden vertont und im Rahmen von Konzerten für Schüler*innen aufgeführt.

Durch die enge Verzahnung von Fachdidaktik und Praxis in diesen Projekten haben die Studierenden die Möglichkeit, fachdidaktische Kompetenzen unmittelbar zu vertiefen und anzuwenden.

Kontakt:
Verantwortlich: Prof. Dr. Valerie Krupp (E-Mail), Prof. Markus Höller, Prof. Dr. Anne Steinbach

Workshop Gesang und Schulpraktisches Klavierspiel in Engers


Foto: Markus Höller

In diesem, jährlich stattfindenenden Workshop geht es darum, die beiden für den schulischen Musikunterricht wichtigen Aspekte Gesang und Schulpraktisches Klavierspiel miteinander zu verknüpfen. Im Rahmen des Projektes arbeiten Studierende gemeinsam an Arrangements zu einem übergeordneten Sujet, wie beispielsweise Gospel, Schlager, Volkslieder, Weihnachtslieder, Songs aus Film und Fernsehen – allesamt Themen, die im Lehrplan für das Fach Musik enthalten sind. Dadurch wird der Workshop für die Studierenden mit Blick auf einen praxis- und handlungsorientierten Musikunterricht unmittelbar berufsrelevant. Die teilnehmenden Studierenden des Bachelorstudiengangs haben die Aufgabe, sowohl bei einem Stück zu singen (allein, als Duo oder Gruppe) als auch bei einem Stück am Klavier beteiligt zu sein. Den Masterstudierenden steht offen, sich mit ihren Stimmen und Instrumenten in Arrangements (auch in größeren Gruppen) einzubringen.

Der Kurs findet in den Räumen der Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz in Engers/Neuwied statt und wird dort mit einem kleinen internen Abschlusskonzert beendet. Die Kursteilnehmer präsentieren sich abschließend im Rahmen eines öffentlichen Konzertes, in der Regel im November oder Dezember, im Roten Saal der Hochschule für Musik Mainz.

Als Dozenten stehen Prof. Hans Christoph Begemann,  Prof. Markus Höller, Alexander Gelhausen und Prof. Christopher Miltenberger zur Verfügung.

Kontakt:
Projektleitung: Prof. Christopher Miltenberger, Prof. Hans-Christoph Begemann (E-Mail), Prof. Markus Höller

Forschungsprojekt: KUMBIK – Kultursensible musikalische Bildung in Kindertagesstätten. Chancen und Herausforderungen vielfältiger musikalischer Lebenswelten von Kindern in der Migrationsgesellschaft

Das Forschungsprojekt geht der Fragestellung nach, wie in Kindertagesstätten im Bereich Musik mit der Vielfalt und Verschiedenheit der Kinder, gerade auch im Kontext von Fluchterfahrungen und Migration, so umgegangen werden kann, dass jedes Kind Musik als Medium personaler Identitätsfindung erfahren kann und einen Zugang zu einer kultursensiblen musikalischen Bildung erhält. Auf der Grundlage der Forschungsergebnisse soll darüber hinaus ein musik- und sozialpädagogisches Konzept entstehen, welches einen theoretisch fundierten und reflektierten Umgang mit der Vielfalt und Verschiedenheit der Kinder im musikalischen Kita-Alltag ermöglicht sowie die Neugier und „Offenohrigkeit“ der Kinder gegenüber einer großen Bandbreite an (musikalischen) Lebenswelten erhält und somit zur Ausbildung von personaler Identität, sozialer Kompetenz und Kultursensibilität beiträgt.

Projektbausteine: 

  • Diskursanalyse zu kultursensibler musikalischer Bildung, insbesondere Analyse von musikpädagogischen Praxismaterialien für den Kita-Alltag
  • Qualitative Interviewstudie mit Bildungsbegleiter*innen zu pädagogischer Haltung, Rahmenbedingungen und Bedürfnissen für einen kultursensiblen musikbezogenen Kita-Alltag, Fort- und Weiterbildungsbedarf
  • Qualitative Gruppeninterviews und Kita-Begehungen mit Kindern im Sinne Symbolischer Interviews zu subjektiven Sichtweisen auf „eigene“ und „fremde“ Musik und deren Wahrnehmung im (Kita-) Alltag. 
  • Vertiefende Interviews in Familien

Am 15./16. November 2018 fand in der Hochschule für Musik die Tagung „Kultursensible musikalische Bildung mit Kindern“ statt.

Kontakt:
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Anne Steinbach, HfM/JGU Mainz (E-Mail); Prof. Dr. Marion Gerards, KatHo NRW; Prof. Dr. Claudia Meyer, HfMT Köln
Projektmitarbeiterinnen: Eva-Marie Schmitt, Dorothee Streich, HFM/JGU Mainz

Kooperationsprojekt mit der Katholischen Hochschule Aachen und der Hochschule für Musik und Tanz Köln

HÄNSEL und GRETEL was wäre wenn?- Ein Musiktheaterprojekt des Studiengangs Elementare Musikpädagogik

Wie lässt sich die Geschichte von Hänsel und Gretel verändern- neu erzählen- darstellen- sodass sie auch im Jahr 2018 für Kinder Relevanz hat?

Mit dieser Thematik hat sich im Wintersemester 17/18 ein Projektteam aus Studierenden und Dozentinnen der EMP auseinandergesetzt.

Ganz im Sinne der Elementaren Musikpädagogik entwickelten sie gemeinsam mit unterschiedlichen Altersgruppen (Kinder im KiTa- Alter, Grundschulkinder und Jugendliche) eigene Variationen des Märchens.

Die Projektphase endete mit zwei öffentlichen Aufführungen für Grundschulen und Familien, in denen die Gruppen schauspielerisch und musikalisch ihre Ergebnisse auf die Bühne brachten. Unterstützt wurden sie dabei von dem Blechbläserensemble Cornelius Brass des PCK.

Kontakt:
Projektleitung: Prof. Dr. Anne Steinbach
Projektmitarbeiterinnen: Eva-Marie Schmitt (E-Mail), Dorothee Streich, HFM/JGU Mainz

Musikalische Kinderuni

ColMusiKuss

Kindern den Umgang und Kontakt mit (klassischer) Musik zu ermöglichen und selbst am musikalischen Leben aktiv teilnehmen zu können, ist das Ziel der musikalischen KinderUni CoilMusiKuss, die, als Kooperation der Hochschule für Musik Mainz und des Collegium musicum an der Johannes Gutenberg – Universität, seit 2012 besteht.

Pro Jahr kommen insgesamt ca. 3.000 bis 3.500 Schülerinnen und Schüler zu den vier bis fünf interaktiven Mitmachkonzerten auf den Campus, beim großen „Domplatzsingen“ versammeln sich zudem regelmäßig einmal im Jahr rund 1.200 Mainzer Kinder auf dem Marktplatz vor dem Mainzer Dom. Zudem werden online-Projekte für Schulklassen angeboten.

Das Konzertangebot mit einführenden Workshops und Material zur Vor-/ Nachbereitung für Lehrende, richtet sich vor allem an Schulklassen im Primar-/ Grundschulbereich. Gerade diese Altersstufe umfasst die essentiell prägenden Jahre, positive Erfahrungen und Erlebnisse der interaktiven Mitmachkonzerte der musikalischen KinderUni können elementare musikalische Entwicklungswege bahnen.

Die generellen pädagogischen Grundlagen von ColMusiKuss folgen den Prinzipien des „Aufbauenden Musikunterrichtes” mit den drei Praxisfeldern musikalisches Gestalten, Aufbau musikalischer Fähigkeiten und Erschließung von Kultur, ergänzt durch Forschungsergebnisse und Erkenntnisse des Bereichs „Musikvermittlung und Konzertpädagogik”.
Das Konzert wird zum Musikerlebnis, bei dem Musik nicht nur gehört, sondern durch vielfältige Mitmachaktionen (Musik und Bewegung, Musik und Stimme, Musik und Körperpercussion, Szenisches Spiel) altersgemäß erfahrbar und spürbar wird.

Vom instrumental/vokalen Kammerkonzert über das große sinfonische Spektrum bis hin zur inszenierten Kurz-Oper werden bei den ColMusiKuss-Projekten alle musikalischen Formen abgedeckt.

 

Leitung: Prof. Felix Koch

Kontakt:

Collegium musicum an der Johannes Gutenberg – Universität - E-Mail: collegiummusicum@uni-mainz.de

Frank Wittmer - E-Mail: wittmer@uni-mainz.de